Das entscheidende Bild des frühen
Mittelalters ist Christus der König. xxxxxx

Zweifellos hat bei diesem Bildtyp die
Stellung des Kaisers als Repräsentant Gottes eine große Rolle gespielt.
Erst im 13. Jahrhundert, als die Kaiseridee geschwächt wurde, tritt das Christkönigsbild wieder zurück.
Christus wird nun im Kirchenraum immer mehr entrückt. Sein Platz ist jetzt die Apsis oder die Kuppel der Kirche. Eine der bedeutendsten Darstellung des 6. Jahrhunderts, zur Zeit des Kaisers Justinian, findet sich in der Apsis von San Vitale in Ravenna. Der jugendlich wirkende Christus thront auf der Weltkugel, hält in der Linken die siebenfach versiegelte apokalyptische Buchrolle, während die Rechte dem Märtyrer Vitalis den Siegeskranz reicht. Er ist der Patron der Kirche. Auch der Bischof Ecclesius mit dem Modell der Kirche in Händen wird Christus vorgestellt. Die Szene ist vom kaiserlichen Hofzeremoniell übernommen. Es handelt sich um eine "Praesentatio", d.h. die Vorstellung von Neulingen beim Kaiser durch Hofbeamte. Die Rolle der himmlischen Hofbeamten haben Engel übernommen.